Um die tatsächliche Leistung Ihres Rootservers zu messen, bietet es sich an, diverse Benchmarks durchzuführen. So können Sie leicht feststellen, ob die Leistung dem angebotenen Produkt entspricht oder ob hier seitens des Anbieters getrickst wurde.
Hier müssen Sie jedoch vorab auch beachten, welche Leistungseigenschaften für Ihren Rootserver angegeben sind. Haben Sie beispielsweise einen virtuellen Rootserver mit „SSD Boost“ bestellt, können Sie Ihre Benchmark Ergebnisse natürlich nicht mit einem dedizierten Rootserver samt eigener SSD vergleichen. Zum einen teilen sich reine virtuelle Rootserver die Datenbandbreite mit anderen Kunden auf dem Hostsystem, zum anderen kann „SSD Boost“ in diesem Fall auch nur SSD Caching bedeuten. Dies erhöht zwar die Geschwindigkeit der Lese und Schreibzugriffe, ist jedoch nicht mit der Performance einer echten SSD vergleichbar.
Ausnahmen bestätigen die Regel. Es gibt einige virtualisierte Rootserver Produkte, welche eigene dedizierte SSD nutzen. Hier sollte die Performance hingegen wieder besser sein, trotz des eigentlichen virtualisierten Servers.
Schreibperformance der HDD/SSD unter Linux mit „dd“ prüfen
Ein einfaches Kommando zum Überprüfen der Schreibgeschwindigkeit wäre „dd“. Hier sollten die Daten, falls möglich, auch eine leere Partition geschrieben werden. Es ist kein Muss für den Test, liefert aber die eindeutigsten Ergebnisse. Generell gilt jedoch, dass man jeden Test mehrmals durchführen sollte, eine Messung reicht hier nicht aus.
dd if=/dev/zero of=/root/testfile bs=1M count=5000
Der Befehl wird eine 5 GB Datei in eurem Root Verzeichnis erstellen, achtet also darauf, dass ihr genug freien Speicherplatz hab. Nach Eingabe des Befehls solltet ihr nach wenigen Sekunden eine entsprechende Ausgabe erhalten. Diese könnte wie folgt aussehen :
5000+0 records in
5000+0 records out
5242880000 bytes (5.2 GB) copied, 19.8557 s, 264 MB/s
Hier wurde die 5 GB Datei also in etwa 20 Sekunden erstellt, was einer Schreibrate von mageren 264 MB/s bedeutet. Dieses Ergebnis deutet eher auf eine langsamere HDD oder einen HDD Raid Verbund hin.
Eine SSD in hingegen sollte Ihnen wesentlich bessere Ergebnisse liefern. Hier sollten mindestens 600 -800 MB/s möglich sein. Für einen virtualisierten Server sollten der Wert mindestens bei 500 – 600 MB/s liegen. Alle Werte darüber sind schon sehr gut und deuten auf gute Markenhardware hin.
Anbindung prüfen – Download Benchmark
Nun können Sie noch den Datendurchsatz Ihres Servers überprüfen. Sie können dazu einfach eine Test Datei herunterladen. Damit Sie die Ergebnisse vergleichen können, sollten Sie immer gleich große Daten von verschiedenen Quellen herunterladen. Eine Quelle wäre z.B. Vodafone. Geben Sie folgenden Befehl ein :
Wget https://speedcheck.lab.vodafone.de/1G
Dies lädt eine 1 Gigabyte große Datei herunter. So können Sie testen, welche Downloadgeschwindigkeit Ihr Server tatsächlich erreicht. Für eindeutige Ergebnisse testen Sie jedoch bitte verschiedene Quellen. Eine Auswahl an Speedtest Files finden Sie leicht über Google.
Die Ausgabe des Befehls wird dann in etwa so aussehen :
100%[====================================>] 1,073,741,824 65.2MB/s in 16s
2016-11-23 15:17:28 (65.9 MB/s) – ‘1G’ saved [1073741824/1073741824]
Die 1GB Datei wurde in 16 Sekunden heruntergeladen. Dieser Wert ist okay, allerdings ist hier noch viel Raum nach oben. Achten Sie daher genau die Angaben, die Ihr Anbieter bei der Netzwerk Anbindung macht. Weniger als 100 Mbit sollten es auf keinen Fall sein, 1000 Mbit wäre schon ein sehr guter Wert, sofern dieser auch möglich ist. Einige Angeber geben auch bestimmte Peak Werte an. Das heißt, zu Stoßzeiten kann ein vorgegebener Wert nicht erreicht werden, dafür gibt es aber daran einen garantierten Peak Wert von bspw. 500 Mbit. So kann die Geschwindigkeit Tagsüber fallen, nachts oder morgens aber wesentlich höher sein. Ein Garantierter Mbit Wert sollte bei der Anbindung immer genannt werden.